Montag, 20. Februar 2012

Das Puzzle der Träume

Gerne gebe ich an dieser Stelle einen Kommentar von Richard in den Blog.
Ich freue mich ja auch über so einen schönen Kommentar.
Danke Richard!

Richard hat einen neuen Kommentar zu Ihrem Post "Traumdeutung, Entenfuß steckt im Hals" hinterlassen:

Hallo Bernd,
ich glaube, ich konnte gestern endlich das Puzzle, das mir meine Träume hinterlassen haben, zusammensetzen – auch Dank deiner Hilfe. Die Sache mit Krafttier und Veränderung, die mich in meinem Bemühen sie aufzuhalten, umbringen wird. Meine Unfähigkeit trotz dieses Wissens, meine Gegenwehr einzustellen…all das hat mich nicht losgelassen und geisterte immer wieder mal, zusammen mit der Erinnerung an die Träume durch meinen Kopf.

Gestern-nein, es war kein weiterer Traum. Es war ein Buch. Ein Buch über Religionen und auch über die Naturreligionen und was die Indianer glauben. Über die Totems und daß man seines auch finden kann, in dem man im Traum in den Körper des Tieres schlüpft.

Und da mußte ich an einen Traum von mir denken, der zu den schönsten Erlebnissen meines bisherigen Lebens gehört.

Es war ein schöner, nicht zu heißer Sommertag, alles ruhig bis auf die Geräusche, die in der Natur so vorkommen. Ich war ein Deutsch Drahthaar Hund und lag gemütlich in unserem Garten vor der Hütte in der Sonne und döste so vor mich hin. Meine Besitzer hatten mich allein im Garten gelassen und waren weggefahren. Aber das war nicht beängstigend. Endlich mal Zeit für mich, keiner der mich herumkommandiert, satt und alles ruhig in „meinem Revier“.

Doch dann – höre ich andere Hunde bellen, mich reißt´s auf die Pfoten, denn die kommen eindeutig näher und dann seh ich sie auch schon. Es sind so 5-6 Hunde aller Rassen und Größen und sie jagen ein paar Laufenten genau in meine Richtung. Auch ich merke, wie sich bei mir das Jagdfieber breit macht, doch gleichzeitig ganz in Engelchen-Teufelchen-Manier auch ‚Ich sollt doch hier aufpassen…das wird Ärger geben…aber das wird toll,..wer soll es dir denn verbieten‘. Dann flattern die Enten über unseren Gartenzaun, die Hunde springen hinterher und für mich gibt es auch kein Halten mehr – ich laufe so schnell mich meine Pfoten tragen mit ihnen. Mir geht es nicht darum die Enten zu erwischen. Einfach nur laufen mit meinesgleichen und ohne die Angst zurückgepfiffen zu werden So mühelos, wie ich es als Mensch nie könnte (bin lungenkrank). Es war herrlich, auch wenn eine kleine Prise Schuldgefühl blieb. Leider war es der Wecker, der mich dann schlußendlich doch zurückgepfiffen hat.

Dann Felix, der verstorbene Schäferhund, der sich bei mir im Traum verabschiedet hat. Er war schon alt und auch seine Besitzer nicht mehr die Jüngsten, sodaß ich mich angeboten habe, mit ihm Spazierenzugehen. Wir haben uns super verstanden. Doch dann wurde ich mal wieder ziemlich krank und konnte ihn länger nicht besuchen. Auch ihm ging es zu der Zeit nicht sonderlich. Sein Zustand verschlechterte sich so, daß er eingeschläfert werden mußte. Er kam im Traum zu mir und hat meine Hand geleckt, ich hab ihn gestreichelt. Er hat mich angesehen und mir telepathisch übermittelt „Danke für alles, mir geht es gut und sei nicht traurig. Denk an das, was wir gemeinsam hatten“. Ich konnte mir zunächst keinen Reim darauf machen, bis mir meine Eltern gesagt haben, daß er eingeschläfert wurde.

Mit Bella, unserem Nachbarshund die mich auch sehr mochte, hatte ich im Wachzustand so einen telepathischen Moment. Ich war gerade mit meinem Hund unterwegs, als wir ihr begegnet sind. Sie hatte Probleme mit ihren Hüften, war aber seit einer schon länger zurückliegenden Operation wieder ganz gut fit geworden. Sie lief frei auf mich zu, sah mich an und es kam sowas wie „Danke, aber ich muß jetzt gehen. Und dahin kannst du mir nicht folgen“ Dann ist sie weitergelaufen. Zwei Wochen später ist auch sie gestorben.

Ähnliches mit Ankia, dem Hund meiner Tante. Sie hatte sich bei einem Sturz über die Stiege irgendwie die Wirbelsäule verletzt und zeigte Lähmungserscheinungen an den Hinterbeinen. Sie mußte rutschfeste Hundeschuhe tragen um überhaupt halbwegs vom Fleck zu kommen. Sie war immer total begeistert beim Ballspielen, doch das war in ihrer Verfassung so gut wie unmöglich...tbc


Wir waren im Garten und ich mußte daran denken, wie wir immer, wenn ich dort war, zusammen gepielt hatten. Sie lag da wie ein Häufchen Elend. Irgendwie dachte ich bei mir, warum soll jetzt alles was Spaß macht, vorbei sein, nur weil sie krank ist. Den ganzen Tag nur rumliegen und nichts tun dürfen, da würde ich auch nicht mehr wollen. Ich hab ihren Tennisball geholt und hab ihn ihr zugerollt. Alles ganz harmlos und ohne rumspringen und so, aber wir hatten trotzdem unsere Freude. Dann mußte ich leider gehen, weil ich mit meinen Eltern mitgefahren bin und die nach Hause wollten.
Ankia saß an mich gelehnt da und sie leckte mir die Hand, den Tennisball zwischen meine Füße gelegt, als sie zu mir hoch sah hatte ich den Satz „Danke, daß wir das noch einmal gemacht haben“ ganz klar in meinem Kopf. Und es sollte tatsächlich das letzte Mal gewesen sein. Auch sie ist tot.

Dann der Traum von dem Hund, der gegen den Bären kämpft. Ich hab rausgefunden, daß ich nach indianischem Horoskop „Grizzly“ bin. Doch Hunde begleiten mich schon mein ganzes Leben. Mein erster Babysitter war die Boxerhündin meiner Eltern. Mein erster Kumpel war die französische Bulldogge meiner Großeltern, bei denen ich mehr oder minder aufgewachsen bin, weil meine Eltern ziemlich schnell wieder arbeiten gingen – schließlich mußte ein Eigenheim finanziert werden.

Mein ganzes Leben begleiten mich schon Hunde – jetzt im Nachhinein frage ich mich, wie ich so lange so blind sein konnte. Hunde –auch Fremde, von denen mir ihre Besitzer versichert haben, daß sie sonst nicht so zugänglich Fremden gegenüber sind – behandeln mich, als würden wir uns schon ewig kennen und das kann nicht am Geruch meines Hundes liegen, den ich an mir habe, denn das war auch schon so, als sie noch nicht bei mir war.

Der Hund scheint mein Totemtier zu sein. Deshalb konnte auch in meinem Traum keiner der Beiden weder Bär noch Hund eindeutiger Sieger sein. Auch die Beschreibung der „Hundepersönlichkeit“ trifft  zum Großteil auf mich zu. Deshalb kann ich wohl auch nicht aus meiner Haut, wenn es darum geht „meinen ‚Herrn‘ zu verteidigen“ auch wenn das mein Untergang sein sollte. Ich kann einfach nicht anders. Wenn ich meinen wahren Beruf und meine „Traumjobs“ ansehe – Bauarbeiter, der zu Schaden kommt, weil er an seine Kollegen denkt, denen die Gerüststangen draufknallen könnten, der Soldat, der Busfahrer und nicht zuletzt der Secret Service Agent. Alles Dienste für jemand anderes wo der „Wachhund“ in mir gefragt ist.
Ein Hund braucht eine feste Ordnung, wo er seinen Platz kennt. Das ist wohl auch der Grund, warum ich mit Veränderungen so furchtbar schlecht zurechtkomme.

Danke, daß du mich auf die richtige Fährte gebracht hast. Jetzt, da ich weiß was los ist, kann ich auch besser damit umgehen.

Liebe Grüße
Richard