Dienstag, 30. Juli 2013

Traumdeutung Seeungeheuer

Anonym hat gesagt... 
Ich hatt einen sehr klaren und deutlichen Traum am Beerdigungstag meiner Mutter. Er hat mich beeindruckt weil er so klar kam. Ich bitte Sie Ihn zu deuten. 

Es war in der Nacht vor der Beerdigung. Ich gehe einen hohen Treppenweg hinauf er führt auf eine Burg. Die Stufen sind ungleichmäßig hoch. Ich träume mein linkes Bein ist gesund und das nimmt die hohen Stufen und das rechte Bein macht die tiefen. An der linken Seite ist eine hohe Mauer. Oben, über meinem Kopf sind Griffe eingehauen. Ich kann mich mich mit der linken Hand oben festhalten, damit ich schneller hochsteigen kann. Es geht ganz leicht obwohl es sehr steil steil sehr hoch geht. Oben komme ich in ein Burgzimmer. 
Die Wände sind aus kahlem Fels. Hier wohnt meine Freundin, sie heißt Beate wie ich. Aber ich kann sie nicht sehen. Sie wohnt hier mit ihren Kindern. 
Ich trete zum Fenster und schaue hinaus. Es geht tief die Burgwand hinunter. unten ist Wasser. Da zeigt sich ein Seeungeheuer. Es ist ganz orange und sehr groß. Es sieht ähnlich aus  wie eine Seekuh. Es verschwindet wieder und es zeigen sich noch kleinere ungewöhnliche Fische. Einer ist blau und springt aus dem Wasser.  Ich wundere mich über die Tiere und denke: Es gibt doch noch Seeungeheuer. 
Meine Freundin sagt zu mir: Wir gehen jetzt spazieren zum baden. Wir laufen über eine Wiese mit den Kindern. Ich weiß daß sie alle dabei sind aber ich kann sie nicht sehen. Wir kommen in das Nachbardorf. Da ist ein Schwimmbad. Außenrum stehen ein paar uralte Bauernhäuser und Hütten. Niemand von uns gefällt es hier. Wir sind ganz alleine. Keiner kommt dazu. Als der Tag zu Ende geht stehe ich am Schwimmbadrand und sehe daß das Wasser schwarz ist und die Häuser verlassen. Niemand ist gekommen. Meine Freundin sagt: 
Da waren wir, wir kommen nie mehr hierher. 
Wir gehen weg. 

Hallo Anonym!
Ist dir aufgefallen, dass in deinem Traum 2 Dinge oft auftauchen?
Die linke Seite und das Wasser!
Links ist das Herz, die Emotionen, der weibliche Aspekt, die Möglichkeit im Gegensatz zur Wirklichkeit. Mit deiner linken Seite kommst du gut auf den steilen Stufen hinauf. Hinauf zur Burg, dem Ort der Sicherheit und des Überblicks. Du erreichst eine große Höhe.
In einer für dich schweren Zeit ziehst du dich auf die Burg zurück und deine Emotionen, deine weibliche Seite hilft dir dabei. Unten das Wasser, da sind wir wieder bei den Emotionen, deinen Gefühlen. Aus deren Tiefe taucht ein Ungeheuer auf, eine Projektion deiner Gedankenwelt. Du glaubst, alles wird sehr schwierig werden.
Diese Projektionen machen alles größer und bedrohlicher, dabei sind es doch "nur kleine Fische"!
Ihr geht Schwimmen, wieder die Emotionen. Das schwarze Wasser verweißt auf einen unklaren Gefühlszustand, aufgewühlt und undurchsichtig.
Und deine Freundin sagt: "Da waren wir, wir kommen nie mehr hierher."
Ja, wenn Jemand stirbt, dann kommen wir nie wieder an diesen "Ort".
Dein Traum zeigt dir sehr schön deinen momentanen Gefühlszustand und gibt dir auch ein paar Tipps, wie du damit umgehen könntest. Er zeigt dir, das du absolutes Vertrauen in dich selbst haben kannst, deine linke Seite kennt den Weg hinauf auf den Berg und in die Burg, deinen sicheren Platz.
Der ist noch ein bischen kahl, aber voller Möglichkeiten.
Vertraue jetzt deinen Gefühlen, deiner Weiblichkeit und der Aufstieg kann beginnen!

Dienstag, 16. Juli 2013

Traumdeutung Ich und das Baby

Anonym hat gesagt…
Hallo Bernd,

deine Seite ist sehr schön und informativ und ich habe auch schon viele Träume gefunden, die meinen ähnelten, aber nun habe ich 2 Nächte hintereinander seltsame Träume, deshalb wende ich mich heute einmal an dich.

1. Nacht:
Ich bin ungefähr 15/16 Jahre alt in diesem Traum. Mein damaliger Freund ist mit mir zusammen im Wohnzimmer meiner Eltern. Wir feixen miteinander, wir machen Spaß, aber irgend etwas trennt uns. Ich weiß instinktiv, daß ich ihn nicht haben kann (in der Wirklichkeit war es natürlich nicht so). Plötzlich taucht ein bildschönes, kleines Mädchen auf, ca. 1 1/2 - 2 Jahre. Sie gehört offensichtlich zu ihm, das wird mir bewußt. SIE ist also der Grund, warum ich ihn nicht haben kann. Ich fasse nach meinem Freund und er läßt es zu und läßt sich auf den Rücken fallen. Wir "balgen" herum, dann ist der Traum zu Ende.

2. Nacht:
Ich bin mit meiner Schwester in einem Raum. Sie hält ein Baby im Arm, es ist ein niedlicher Junge. Er gehört weder ihr noch mir. Das Baby soll schlafen, aber meine Schwester bekommt das nicht hin. Ich nehme ihr den Jungen ab und beginne, ihn zu wiegen. Er beruhigt sich und ich gehe mit ihm in sein Kinderzimmer (obwohl er uns nicht gehört, scheint er sein eigenes Zimmer bei uns zu haben). Meine Schwester ist wütend und kommt mir laut hinterher. Das Baby fängt an, unruhig zu werden und ich schlage meiner Schwester irgendein Plastikspielzeug so hart auf den Kopf, daß es zerbricht. Endlich geht sie.

Ich sitze mit dem Baby da und wiege es, es wird immer ruhiger. Plötzlich bemerke ich, daß das Fenster sperrangelweit offen ist und es zieht. Ich schließe das Fenster und setze mich mit dem Kleinen wieder hin. Er fängt an, einzuschlafen. Ich hangele nach einer Decke, die am Boden liegt, ziehe sie ein Stück hoch und umwickele das Kind, damit es schön warm für das Kleine ist.

So, das war es!:)
Da zur Zeit einiges in meinem Leben vorgeht, wäre ich für eine Deutung dieser Träume sehr dankbar. Instinktiv denke ich, es wird mir was sagen.
Ich kläre dich danach auch gerne auf, nur möchte ich jetzt nicht zu viel verraten.

Vielen Dank und ganz liebe Grüße. Birgit



Hallo Birgit!
Na ja, was soll ich dir sagen? In Nr. 1 geht es um Sex, in Nr. 2 um das Kind. Bist du schwanger oder willst es werden?

Das war die einfache Variante, es gibt natürlich auch eine etwas Tiefgründigere!
Das kleine Mädchen ist sein weiblicher Anteil, den du wahrnimmst, der sich auch dazwischen stellen könnte. Wegen Ihr kannst du ihn nicht haben. Nie! Die Anima, der weibliche Anteil des Mannes kann dir einige Knüppel in den Weg legen, wenn du keinen Weg findest, damit umzugehen.

Deine Schwester ist im Traum so etwas wie dein Schatten, deine andere Seite, die auch einen Anspruch auf das Kind erhebt, auch dieser Anteil von dir will in deine Pläne einbezogen werden. Schlagen ist auch im Traum keine gute Lösung, es geht nicht nur Spielzeug dabei zu Bruch.
Red mal mit deiner anderen Seite und überzeuge sie liebevoll von deinen neuen Plänen. Du ersparst dir eine Menge Ärger dadurch.
Du schreibst:"Plötzlich bemerke ich, daß das Fenster sperrangelweit offen ist und es zieht"
Du bist in einem Haus, sonst gäbe es kein Fenster. Das Haus ist ein denkerischer Ansatz, ein Gedankengebäude! Durch das offenen Fenster kommt "Zugluft", kalte Luft, die eventuell zu Erkältungen etc. führt.
Luft, das Denken, kann in deinem Bild gefährlich für das Kind sein. Du weißt das und versuchst dein Kind davor zu schützen. Also, tu das!
Schütze das ungeborene Kind, auch wenn es "nur" ein Gedankenkind ist, vor den vorschnellen Gedanken. Das meint, überprüfe genau, ob es eine Kopfgeburt wird, oder ein Kind der Liebe, von deiner Zuneigung getragen.

Sorry, das da jetzt ein paar schwerere Gedanken dazu kommen, aber dein Traum rät dir, nach meiner Ansicht, zur Überprüfung deiner Gedanken und zur Berücksichtigung auch hinderlicher Emotionen oder Überlegungen.

Viel Glück bis bald!

Montag, 15. Juli 2013

Traumdeutung der Mörder und Robin Hood

Hallo Bernd,

auch ich habe einen Traum, den ich nicht verabeiten/vergessen kann, und das seit gut 16-17 Jahren.

In meiner Kindheit, ich war etwa drei oder vier, träumte ich wochenlang das Gleiche. Es war Herbst, es dämmerte und ich blickte im Querschnitt in einen Wald hinein. Ich sah zwei mir unbekannte Personen, aber zunächst nur ihre näherkommenden Schatten, die von links nach rechts liefen. Ein kleiner schmaler Junge (ich habe keine Geschwister) rannte vor einem großen, dicken, bärtigen Mann (keine Ähnlichkeit zu irgendjemandem den ich kannte/kenne) davon. Der Junge trug grüne Kleidung, die mich im Nachhinein an Robin Hood erinnert. Der Junge stolperte, fiel und drehte sich auf den Rücken. Der Mann (er trug einen großen Lederschlapphut mit einer großen Feder daran auf dem Kopf) beugte sich über ihn und zog einen Pfeil aus einem Köcher auf seinem Rücken. Dann sah ich den Oberkörper des Jungen direkt vor mir, sah die Angst in seinen Augen und wie der Mann den Pfeil langsam immer tiefer in das Herz des Jungen drückte. Auch das Grinsen auf dem Gesicht des Mannes konnte ich sehen, da mein Blickwinkel zwischen den beiden wechselte.


Ich bin mir nicht sicher, jedoch war ich schon früher sehr verunsichert. Ich hatte ständig Angst vor irgendetwas (schüchtern, wenig Freunde, ...) und dieser Traum hat mir das Blut in den Adern gefrieren lassen. Ich kann mich an Abende erinnern, in denen ich weinend im Bett lag, weil ich darüber nachgedacht habe, zu welchem meiner Elternteile ich gehen sollte, sollten sie sich trennen - obwohl es dafür zu dem Zeitpunkt gar kein Anzeichen gab, es war alles in Ordnung. Getrennt haben die beiden sich erst, als ich 13 war (ich bin jetzt 20). Ich weiß nicht, ob es eine Art "Vorausdeutung" war? Schwarz = Vernichtung (einer Familie)? Tod = Ende (einer Ehe)? Dieser Traum beschäftigt mich schon sehr lange, aber ich kann ihn nicht zuordnen... Gibt es so etwas wie "Vorahnungen" denn überhaupt..? Meiner Meinung nach nicht! :-(

Hallo Anonym!
Solche wiederkehrenden Träume sind sehr wichtig. Wohl jeder von uns kennt solche Träume aus der Kindheit. Erstaunlich doch, dass die Erinnerung bis zum 3. oder 4. Lebensjahr zurück reicht.
Worum geht es?
Der Wald als Ort des Geheimnisvollen, des "hinter dem Zaun seins", des Unterbewusstseins, des seelischen, ist der Ort deiner Traumhandlung. Der Traum führt dich tief in deine Gefühlswelt, die dir nicht rational zugänglich ist.
Pflanzen gehören, wie auch der kleine Junge, in den Süden, den Platz des seelischen Wachstums und des inneren Kindes.
Der erwachsene Mann mit der Feder am Hut gehört zum Norden, der Rationalität des Verstandes. Die Feder ist ein Attribut des Nordens, der Tiere, hier der Vögel. Sie zeigt Überblick und klaren Verstand, allerdings hat das wenig mit Denken aus dem Kopf zu tun, sondern mehr mit dem Denken aus dem Bauch.
Der Pfeil ist ein Hinweis! Er schießt nicht mit einem Bogen sondern zeigt eher einen "vertieften" Hinweis auf das Herz des Jungen. Du schreibst nicht, ob der Junge stirbt! Das wäre meine erste Frage an Dich.
Worum kann es gehen, welchen Konflikt zeigt dein Traum?
Offensichtlich ein Konflikt zwischen dem Norden und dem Süden, dem Vertrauen und der Unschuld des Kindes und der Welt der Erwachsenen, des Rationalen und Denkerischem. Das Denken, der Erwachsenen, zielt auf das Herz des Kindes, der unschuldigen Seele.
Erwachsen werden ist ein Prozess, der meistens mit der "Tötung" des kindlichen in uns einher geht. Manchmal ist die Verleugnung des kindlichen in uns eine Überlebensstrategie.
Das kleine Kind tragen wir in unserem Rücken, es gibt uns Deckung gegen Angriffe von "Hinten".
Vieles von dem, was du schreibst lässt auf ein verletztes Kind in dir schließen. Du schreibst:"ständig Angst vor irgendetwas (schüchtern, wenig Freunde". Für mich alles Attribute eines verletzten Kindes.

Das ist nur eine online Deutung, die nicht in die Tiefe gehen kann, aber du solltest dich um dieses Kind in dir kümmern! Auch jetzt noch, nach so vielen Jahren wartet es auf dich und wenn du es heilen kannst, werden deine Ängst weniger werden.
Und ja, das innere Kind ist unser magischer Anteil und dem traue ich Vorahnungen absolut zu!